Kinderwelten – Makrowelten

Ich erinnere mich nur noch ungenau an meine Kindheit und die damit verbundene Zeit im Sandkasten. Aber woran ich mich noch sehr gut erinnern kann war folgende Geschichte:

Ein tosender, nicht enden wollender Sturm fegte über das Meer. Der Einmaster wurde von den Wellen hin und her geworfen, lief mal auf Grund und trieb dann wieder auf dem Wasser. Gleichzeitig spülten Wellen von Sand und Wasser über das Deck, die von plötzlichen Sturmböen sofort wieder davon getragen wurden. Aber das Boot hielt stand. Immer wieder regnete es in Sturzbächen vom Himmel und hörte plötzlich wieder. Dann schien wieder die Sonne, als wolle das Wetter das kleine Boot verhöhnen und ihm seine Machtlosigkeit aufzeigen.

Perspektivwechsel:

Wir befinden uns in einer Sandkiste. In der Mitte steht ein barfüßiger Junge in kurzer Hose und mit einer Gießkanne im Arm. Er brüllt aus vollem Hals: „Mann über Booooord!“ und schüttet den Inhalt der Gießkanne jauchzend in eine kleine Sandkuhle, in der sich bei genauerem Hinsehen ein Gebilde aus zwei Blättern und einem kleinen Stock befindet (Boot + Mast und Segel). „Brrrrrssshhh!“ ahmt er das plätschernde Wasser nach. Das Wasser-Sand-Gemisch (in Fachkreisen übrigens Kleckermatsche genannt) spritzt durch die gesamte Sandkiste. Auch der Junge ist von oben bis unten voll davon, aber das stört ihn nicht weiter. Die leere Gießkanne fliegt in hohem Bogen aus der Sandkiste. Mit einer Hand grabscht er in das, schon wieder versickernde, Wasser in der Kuhle und hält triumphierend das Boot vor sich hoch. „Das Boot hat den Sturm überlebt!“

Mir wird in solchen Situationen immer wieder klar wie unterschiedlich eigentlich die weltliche Wahrnehmung von Kindern und Erwachsen ist. Während Kinder noch die kleinsten Ecken mit ihren ganz eigenen Geheimnissen entdecken und sich darin verlieren, übersehen wir Erwachsenen diese häufig (wenn wir nicht gerade Kinder in einem bestimmten Alter haben) und nehmen nur das große Ganze auf.

Was braucht ihr?

Smartphone gezückt, eine Makrolinse (Affiliate-Link) bei Amazon bestellt (ich verlinke jetzt einfach die günstige Linse, die ich auch habe) und Feuer frei.

Lasst euch diese Orte von Kindern zeigen, macht Makro-Bilder der kleinen Welten und wechselt anschließend gemeinsam die Perspektive: Fotografiert diese kleine Welt aus der Sicht eines Erwachsenen, also aus einiger Entfernung (in der Geschichte wäre das wohl einmal die Kuhle mit dem Boot in einer deutlichen Nahaufnahme und dann noch mal die gesamte Sandkiste). Die beiden entstandenen Bilder lassen sich nun hervorragend ausdrucken und nebeneinander in der KiTa oder zu Hause aufhängen und ausstellen.
Keine Sorge: Die richtigen Perspektiven brauchen ein paar Versuche, aber dann geht das ganz schnell von der Hand.

Was bringt das?

Die dabei entstehenden Bilder zeigen euch und anderen Eltern die vergessenen und verborgenen Orte und Schauplätze der Kinder und ihrer Phantasie.

Kinder zeigen sich ihre Orte gegenseitig oder man begibt sich, ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd, gemeinsam auf die Suche nach diesen kleinen Orten (Vorher auf jeden Fall die Erwachsenenperspektive verbergen).

Ich behaupte in der KiTa wäre das ein wunderbares Medienprojekt.

Wenn ihr Fragen zur Durchführung habt, dann dürft ihr euch wie immer bei mir melden.

PS: Verlinkte Produkte führen zu meiner Amazon Affiliate-Seite. Wenn ihr diese Dinge dann bestellt, bekomme ich ein paar Cent von Amazon, kostet euch aber nicht mehr! Wer das nicht möchte, kann auch einfach „Makro Objektiv Smartphone“ im Portal seiner Wahl eingeben und sich was passendes kaufen.