Geschichte neu entdecken

Wer kennt das nicht? Geschichtsunterricht. Das Ding war für mich einfach irgendwie nichts. Es gab kaum spannendes, die Themen waren nie frisch und außer die geheimnisumwobenen Ägypter und Mythen aus Griechenland fand ich eigentlich nichts so richtig interessant. Das lag mit großer Sicherheit daran, dass ich damals einfach andere Interessen hatte und mich die Reichweite bestimmter, geschichtlicher Ereignisse in meinem Lebensalltag nicht berührte, oder schlicht die Kette der Verknüpfung zu lang war.
Der Geschichtsunterricht zu meiner Schulzeit war ähnlich langweilig wie die Themen und trug dazu bei, dass Geschichte für mich weiter uninteressant blieb:
Entweder es wurden seitenweise Texte als Hausaufgabe (die ich übrigens ungefähr nie machte) inhaltlich zusammen gefasst, oder es gab unübersichtliche Tafelbilder abzuschreiben. Alles altes Zeug das irgendwie, gefühlt schon immer, Jugendliche im besten Falle nur peripher tangiert.

Was wäre denn aber gewesen, wenn man den Großen von Damals Whatsapp in die Hand gedrückt hätte?
Mit wem hätten sie geschrieben, über was hätten sie sich ausgetauscht? Hätten sich vielleicht bestimmte Ereignisse gar nicht erst ereignet, oder wären durch Missverständnisse in der Kommunikation gar andere Geschichten entstanden?

Als einfaches, aber auch betroffen machendes Beispiel kommt mir immer wieder das Tagebuch der Anne Frank unter, aber auch Cäsar oder Martin Luther (eigentlich alle geschichtlich relevanten Persönlichkeiten) fielen mir aus dem Stand dazu ein. Im nachfolgenden Teil nutze ich Christoph Kolumbus, ohne mich vorher weiter mit ihm beschäftigt zu haben.

Je nachdem, wie intensiv ich so ein Projekt gestalten will, kann ich von Facebook Accounts mit detailierten Angaben über Instagram und Snapchat-Profilen bis hin zu Twitter-Accounts alles mit der historischen Persönlichkeit anstellen. Da sei der eigenen Kreativität mal freien Lauf gelassen. Dabei muss ich mich mit der Person beschäftigen, ihrem Charakter, ihren Eigenschaften aber auch den geschichtlichen Vorgängen zu der Zeit.

Der einfachste Weg wären für mich aktuell allerdings Chatverläufe oder eine Chatstory. Ihr müsst nichts anderes tun, als die Situation beschreiben in der sich die Person, in unserem Beispiel also Christoph Kolumbus, befindet.

Was braucht Ihr noch? Eine App die Chatverläufe nachstellen kann. Es gibt da verschiedene Anbieter auf dem Markt, die alle mit zusätzlich erwerbbaren Funktionen ihr Geld verdienen. Was Ihr wollt und braucht entscheidet schlussendlich Ihr selbst. Ich nutze für solche Vorhaben übrigens Texting Story auf Android und iOS Geräten. Das coole daran ist, dass ich den Chatverlauf nachher als Video exportieren und somit der Gruppe/Klasse oder wem auch immer dann später vorstellen kann.

Links:

Texting Story – Android

Texting Story – iOS

Also, Christoph Kolumbus ist auf Entdeckungstour Richtung Amerika und schreibt mit seiner Frau (ich bin mir nicht sicher ob er eine hatte) und seinem besten Freund per Whatsapp. Was berichtet er von der Reise? Was schreibt er ihm, was er ihr nicht schreibt um umgekehrt? Hier ein kurzes Beispiel, wie sowas aussehen kann:

Man kann das Ganze natürlich noch mit ein paar anderen Profilen und Social Media Posts schmücken.
Was hätte er zum Beispiel bei der Entdeckung von Amerika öffentlich getwittert?
Wie hätte ein Facebook Beitrag dazu ausgesehen?
Dazu kann man zum Beispiel Seiten wie Simitator nutzen. Ich muss hierbei zugeben: Über rechtliche Hintergründe von Simitator und andere Seiten solltet Ihr euch selbst informieren.

Was bringt das jetzt alles?

  • Die Methode kann den Unterricht auflockern und als Referat dienen.
  • Die Kids lernen spielerisch und beschäftigen sich durch Einsatz von ihrer Medien motiviert mit einem Thema.
  • Die Methode kann motivieren, sich auch über die Person hinaus mit dem Thema zu beschäftigen.
  • Einfacher Medieneinsatz durch BYOD-Ansatz.

Jetzt aber viel Spaß und Erfolg. Wie immer: Wenn ihr das mal ausprobiert, freue ich mich riesig von euch zu hören.